Mittwoch, 13. Juli 2011

Das erste Date

Nervös warte ich im Schneegestöber am vereinbarten Treffpunkt auf Nina. Das
heutige Treffen ist mein erstes Date seit Jahren. Nachdem ich mich letzten
Herbst von Maria nach 8 Jahren getrennt habe, bin ich monatelang in
Selbstzweifel versunken gewesen. Ob diese Entscheidung die richtige war,
fragte ich mich andauernd. Dann habe ich Maria in einem Singleportal im
Internet kennengelernt. Anfangs war ich noch recht skeptisch und vorsichtig,
ob sie auch "echt" war.

Jedoch verflogen diese Zweifel, nachdem wir Bilder tauschen und telefonierten.
Und dann hab ich allen Mut zusammen genommen und sie gefragt ob wir uns
mal treffen wollen. Als sie ja sagte, begann mein Herz sofort an zu klopfen und
ein Gefühl einer wahnsinnigen Vorfreude stieg in mir auf, die seit Tagen
nicht abnimmt und ich nun Angst davor habe, dass das Treffen mit ihr ein
Reinfall wird. Das Telefon klingelt. Ich schaue aufs Display und sehe,
dass sie anruft. Enttäuscht und mit der Erwartung eine Absage zu erhalten
nehm ich ab. Erleichtert höre ich, wie sie mir sagt, dass sie aufgrund der
Glätte etwas länger brauch. Ich beruhige sie und sag ihr dass es nicht
schlimm ist. Lächelnd lege ich auf, um festzustellen, dass nicht nur ich nervös bin.

Fünfzehn Minuten später erkenne ich einen Schatten im Dunkeln und eine
weibliche Person die versucht auf Ihren hohen Schuhen nicht auszurutschen.
Schon von weitem ruft sie mir entgegen, wie bescheuert doch hohe Schuhe
und Glätte zusammen passen. Ich lächle und geh ihr entgegen und zur Begrüßung
umarmen wir uns. Sie riecht absolut super, denke ich und schaue sie an. Sie
sieht absolut umwerfend aus, wie sie so da steht im Schneegestöber mit ihren
lockigen blonden Haaren und ihren Katzenaugen. Ich frag sie ob sie sich einhaken
möchte. Sie lehnt mein Angebot ab und ich bin verunsichert. Langsam gehen wir
über die Reeperbahn Richtung Hafen um in die vorher auserkorene Bar zu gehen.
Als wir uns setzen und der Kellner nach den Getränken fragt, bestellt sie Becks
Gold aus der Flasche. Kein Schickimickimädel denke ich erleichtert und bestell das
Gleiche. Als wir ins Gespräch kommen, legt sich meine Anspannung.

Auch sie wirkt lockerer und wir unterhalten uns über Dinge, über die man sich eben
beim ersten Treffen unterhält. Dabei springt mein Herz immer in die Höhe und
beginnt zu klopfen, sobald sich unsere Blicke kreuzen. Verträumt höre ich Ihr zu
und die Stunden fliegen dahin. Dabei spielt sie wie zufällig mit Ihren Haaren, als
ob sie darauf bedacht ist, dass sie für mich "gut liegen". Ab und an berührte sie wie
"zufällig" meine Arme oder mein Bein. Jedes Mal denke ich nur wie gut sie sich anfühlt.
Auf einmal fragt sie mich ob wir noch woanders hingehen möchten. Ich schlag
die Olivia Jones Bar vor, weil ich da auch noch nie war.

Als wir uns auf dem Weg machen, schlage ich ihr wieder vor, dass sie sich
einhaken kann. Sie verneint erneut, bevor ich jedoch enttäuscht losgehen will,
sagt sie, dass ich aber ihre Hand nehmen kann. Überrascht nehm ich sie an
die Hand und wir gehen los. Zum Glück hat sie Handschuhe an, denke ich, sonst
hätte sie meine leicht vor Aufregung schwitzenden Hände gemerkt. "mach Dich
doch mal locker" sagt sie auf einmal zu mir und schüttelt lächelnd ein wenig
meine Hand. Ich lächel zurück und bin schon wieder am zerfließen, als ich in
ihre Augen schaue.

In der Bar angekommen suche wir uns eine kleine Ecke und beobachten die
Tanzfläche. In der Bar laufen die absonderlichsten Gestalten herum und ich find
es schön, dass wir beide darüber lästern und lachen können. Als ein Betrunkener
Nina etwas zu nahe kommt, presst sie sich näher an mich heran. Ich genieße ihre
Nähe und als der Typ abhaut bleibt sie so nah stehen. Dabei streichelt sie leicht
meinen Rücken und ich bekomme eine Gänsehaut. Zögernd, aber mit dem Mut
den ich noch besitze, lege ich meinen Arm um ihre Hüfte und sehe entspannt zur
Tanzfläche.

Gegenüber in der Ecke werden zwei Barhocker frei und sie zieht mich dorthin.
Nervös setze ich mich auf einen Hocker und sie mir gegenüber. Unsere Beine
berühren sich als sie sich zu mir dreht und mir in die Augen schaut. Wir reden
weiter und ich merke nur wie Ihre Hand auf meinem Knie ruhen bleibt. Mein
Atem stockt und ich versuch zu lächeln. Während wir reden nehm ich ihre Hand.
Ich wundere mich selber über meinem Mut. Wir rücken näher zusammen und ich spüre
ihren Atem und rieche auf einmal einen ganz besonderen betörenden Duft, wie ich
ihn zuvor noch nie gerochen habe. Mir wird schwindelig und im Trance der Musik
kommen unsere Gesichter näher. Ganz vorsichtig und zart küss ich ihre Wangen
und wandere mit meinem Mund um ihren herum. Dabei schließe ich die Augen
und merke vorher, dass sie ihre ebenfalls geschlossen hat.

Ich spiel mit meiner Nase an ihrer entlang und voller Herzklopfen küsse ich sie.
Erst ganz leicht auf ihren Lippen. Als ich merke, dass sie ihren Mund leicht öffnet,
streichele ich mit meiner Zunge an ihren Lippen entlang. Als ich dann ihre Zunge
spüre, ist es so als ob mich ein elektrischer Schlag trifft. Ich zucke kurz zusammen
und dann lass ich es geschehen und ich küsse sie inniger. Ich merke nur wie Ihre
Hände auf meinen Oberschenkeln auf und ab wandern und wie sich meine Hose
beult. Ihre Lippen und ihre Zunge fühlt sich so Hammer weich an, dass ich nicht
aufhören kann zu küssen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lass ich von ihr los und
schau ihr in die Augen. Sie schaut mich mit verträumten blick an und wir küssen
weiter. Später bringe ich sie händchenhaltend zu ihrem Auto und wir küssen uns
zur Verabschiedung. Als sie davon fährt denke ich nur, das kann ein verdammt
schönes Jahr werden und gehe zu meinem Auto.

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